Dunkle Schwarzzelte in der Natur

Schwarzzelte der Jugendbewegungen

In diesem Beitrag lesen Sie alles Wissenswerte rund um Schwarzzelte, deren Ursprung und Geschichte.

Pavillon-Zelte zeigen

Schwarzzelte müssen nicht unbedingt schwarz sein, auch andere Farben sind möglich. Vielmehr verbindet man mit dem Schwarzzelt verschiedene Eigenschaften, die auch Nomadenvölker an ihren Zelten so schätzten: Sicherheit, Praktikabilität und Mobilität.

Jugendliche suchen die Natur: eine Zeltkultur entsteht

Im Rahmen der Jugendbewegung, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aufkam, rückte das gemeinschaftliche Naturerleben als Kontrast zur Industrialisierung in den Mittelpunkt. Jugendliche organisierten sich in Gruppen, gingen gemeinsam als Pfadfinder wandern, musizierten miteinander und organisierten Ausflüge inklusive Camping in der Natur. Um unter freien Himmel wettergeschützt übernachten zu können, brauchte man Zelte. Dabei orientierte man sich an den Schwarzzelten der Nomaden, auch Jurte genannt.

Die Planen für das Dach der Jurte, des Gruppenzelts, war aus schwarzem Ziegenhaar oder Tierleder hergestellt – denn Nomadenzelte stammten traditionell aus natürlichen Materialien. Man wandelte die Konstruktion der Zelttypen Kohte und Jurte leicht ab und verwendete als Planenmaterial Baumwolle. Das war die Geburtsstunde der Schwarzzelte für Jugendbewegungen, wie den Pfadfindern.

Die Geschichte der Schwarzzelte

Ein Schwarzzelt in der damaligen Zeit
  • 1930 bis 1950

    Das erste Pfadfinderzelt für Jugendbewegungen entwickelte Eberhard Koebel um 1930. Er orientierte sich dabei an den Kohten des finnischen Nomadenvolks der Samen. Als Material für die Plane des Pfadfinderzelts verwendete er weißen, nicht wetterfesten Segeltuchstoff.

    Diesen Zeltprototypen bezeichnete Koebel noch nicht als „Schwarzzelt“. Der Begriff wurde erst künftig ins Leben gerufen, als schwarze Baumwoll-Zeltplanen Standard wurden. Später entwickelte Koebel auch große Zelte für Versammlungen, deren Konstruktion auf den klassischen Jurten der Nomadenvölker basierte.

  • Ab 1950

    Ab den 1950er Jahren nutze ein Großteil der Jugendgruppen Kohten und Jurten als wetterfeste Behausungen zum Wohnen. Im Laufe der Zeit wurde die Konstruktion der Schwarzzelte weiter verbessert. Heutzutage gibt es zahlreichen Variationen von Jurten und Kohten.

Variationen von Schwarzzelten

Während die Kohte ungefähr Raum für 4 bis 6 Menschen bietet, ist die Jurte ein Versammlungszelt für ca. 15 bis 25 Personen. Neben diesen beiden Schwarzzelten gibt es zwei weitere Varianten:

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    Die Kröte

    Zum einen die Kröte, dabei handelt es sich um ein Notzelt für eine Person. Sie besteht aus einem Planenteil und einer Stange. Die durch die Stange erhöhte Seite bleibt offen. Die am Boden aufliegenden Planenteile werden zur Sicherung mit Heringen abgespannt.

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    Die Lokomotive

    Zum anderen gibt es die Lokomotive (auch Doppelkröte genannt), die aus zwei, verbundenen Planenteilen und zwei Stangen aufgebaut wird. Eine Stange bleibt vorne am Zelteingang. Die Andere wird in der Zeltmitte, im Inneren aufgestellt, um die Plane nach hinten hin zu stützen und hochzuhalten. Die aufliegenden Planenteile werden gespannt und mit Heringen gesichert. Der Eingang bleibt wie bei der Kröte offen. Die Lokomotive bietet einen kleinen Raum für zwei Personen.

Ein mobiles und praktisches Zelt

Schwarzzelte bestehen aus mehreren Bauteilen und lassen sich modular zerlegen. Das hat den Vorteil, dass die Zelte für den Transport auf mehrere Gruppenmitglieder aufgeteilt werden können. Perfekt für eine nomadische Lebensweise!

Rein theoretisch müsste das Gestänge nicht mitgeführt werden. Als Gestänge kämen auch entsprechende Äste und Stöcke infrage, die sich vor Ort sammeln ließen. Einige Schwarzzelte verfügen auch über ein Rauchabzugsloch. Dieses ermöglicht die Nutzung einer offenen Feuerstelle im Zelt. Gerade in kalten Regionen ist das Entfachen eines Feuers von großem Vorteil.

Und heutzutage?

Robuste Jurten werden besonders in der Mongolei genutzt. Schon damals in der Zeit der Nomaden waren mongolische Jurten im Land und im Leben der Bevölkerung weit verbreitet – und das sind sie bis heute noch. So leben einige Menschen aus größeren Städten der Mongolei zu bestimmten Zeiten im Jahr in einer Jurte.

Auch werden die Jurten aufgrund ihrer Form und Tradition für Veranstaltungen genutzt und es existieren sogar Jurte-Hotels für Touristen in der Mongolei. Diese sind jedoch meistens nicht für Familien geeignet, sondern für zwei Personen ausgestattet.

Woher kommt das große Interesse an Jurten?

Die Antwort ist ganz leicht: Die mongolische Jurte passt hervorragend zu den klimatischen Bedingungen und Temperaturen im Land. So kann ein Winter in einer mongolischen Jurte gemütlicher und vor allem wärmer als in einem massiven Haus sein und selbst im Sommer herrscht dank der hoch zu bindenden Seitenteile ein angenehmes und kühles Raumklima.

    Wir beraten Sie gerne!

    Sie möchten mehr über Zelte wissen und vor allem darüber, wie die Zelte von heute ausgestattet sind? Unser Experten-Kundenservice berät Sie gerne – rufen Sie uns an unter der Telefonnummer +49 (0) 40 / 60 87 27 17, kommen Sie in Norderstedt bei Hamburg vorbei oder senden Sie eine E-Mail an: service@profizelt24.de.

    Brett Lorier

    Brett

    Redakteur

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    mein Name ist Brett und ich bin einer der Autoren dieses Magazins. Ich liebe meinen Beruf und vor allem, über die Vor- und Nachteile unserer Zeltprodukte und über die entsprechenden Zubehöre zu berichten. Mit meinen Beiträgen möchte ich Ihnen fachkundige Tipps geben, Ihnen Inspirationen für Ihre nächste Geburtstagsfeier oder Gartenparty liefern und gleichzeitig über die vielen Einsatzmöglichkeiten unserer Zeltlösungen aufklären.

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