In einem der Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“ wünscht sich der Protagonist ein Zelt, das so leicht ist, dass ein Mann es tragen kann. Dabei sollte es aber groß genug sein, um seinen Hof, sein ganzes Heer und sein Lager aufzunehmen. Einerseits weist diese Äußerung darauf hin, welch große Anforderungen schon damals an ein Zelt gestellt wurden. Andererseits zeigt es, wie lange das Zelt als archaische Konstruktionsform bereits zum Kulturgut des Menschen gehört.
Diese Inhalte erwarten Sie in diesem Beitrag:
Erste Hinweise auf Zelte vor 40.000 Jahren
Die ältesten geschichtlichen Spuren des Zelts finden sich in Europa im Jungpaläolithikum. Das ist der jüngere Abschnitt der eurasischen Altsteinzeit vor etwa 40.000 Jahren. Zu dieser Zeit tauchten die ersten leichten Sommerzelte auf, die gut zu transportieren waren.
Schwerere Winterzelte stammen ebenfalls aus dieser historischen Zeit. Solche Mittelalterzelte gab es auch in Form von sogenannten „Karkassen“, mit Gestellen aus Tiergerippen. Als Plane bzw. Zelthaut für das Mittelalterzelt wurden Felle genutzt. Mit etwas Glück konnten die als Nomaden lebenden Jäger und Sammler dieser Zeit das Gerippe im nächsten Winter erneut verwenden, wenn sie es wiederfanden.
Schon gewusst?
Die Mittelalterzelte mussten damals transportabel sein. In den Steppengebieten gab es oftmals kein Baumaterial zum Errichten einer improvisierten Behausung. Zudem mussten Jäger stets in der Lage sein, den Wanderungen der Tiere zu folgen, die sie erlegen wollten.
Tierfell als „Zeltbahn“
Die historischen Zelte besaßen üblich ein kegelförmiges Gestänge aus langen Holzstangen. Auf dieses wurden Rentier-, Pferde- oder Mammuthäute aufgelegt. Dies geschah mit der Fellseite nach außen, sodass Regenwasser leichter abperlen konnte.
In den rauen Wintermonaten wurde über ein Mittelalterzelt dieser Art ein noch größeres Modell errichtet. Die Luft zwischen den beiden großen Zelten hatte dabei eine wärmeisolierende Wirkung, wenn im Inneren eine Stelle speziell für Feuer eingerichtet war.
Fixiert wurden die Ränder dieser historischen Zelte mit aufgeschütteter Erde, Sand oder auch Steinen. Gegen starke Winde und Stürme wurde auch diese frühe Zeltform bereits fest mit Schnüren gesichert.
Erst in der mittleren Steinzeit verlor das Zelt, auch Tipi genannt, in Europa langsam an Bedeutung. Die Menschen lebten nun ortsgebunden in ersten Hütten. Und spätestens in der Jungsteinzeit machte das Aufkommen von Werkzeugen den Bau von Häusern in Pfostenbauweise möglich.
Andere Länder, andere Tipi Zelte
Auch auf anderen Kontinenten auf der ganzen Welt machte das Mittelalterzelt als mobile und gemütliche Behausung Karriere. Am bekanntesten ist wohl das Tipi der indianischen Stämme Nordamerikas.
Tipis aus Leinwand, wie wir sie aus Karl-May-Filmen kennen, tauchten zuerst ab 1800 in der Prärie auf. Da die Indianer feststellten, dass Leinwand leichter als das vorher verwendete Büffelleder war, begannen sie den Bezug für ihre Tipis zu nähen. Das Wort „Tipi“ entspringt übrigens der Sprache der Dakota-Indianer. Tipi bedeutet so viel wie “Wohnung” oder “Leben” (Ti) oder auch “bewohnen”, “leben” (Pi).
In Zentralasien hingegen ist die Jurte seit dem späten 16. Jahrhundert bekannt. Das historische Zelt der Kirgisen, Kasachen und Mongolen zeichnet sich durch eine runde Form aus. Sie bestehen innen aus einem Holzgestänge, welches mit Filz- oder Baumwolle zugedeckt wird. Eine Jurte kann meistens in rund einer Stunde auf- oder abgebaut werden. Früher wurden zum Transport Kamele verwendet. Inzwischen werden jedoch Geländewagen genutzt.
Schon gewusst?
Wenn man tiefer in die Geschichte eintaucht, stößt man neben dem Tipi Zelt noch auf weitere Mittelalterzelte. Haben Sie zum Beispiel schon einmal von einem Ritterzelt oder Wikingerzelt gehört?
Die Wikinger lebten 800-1050 nach Christus und so können ihre Zelte ebenfalls als mittelalterlich bezeichnet werden, auch wenn diese Personen-Gruppe dem Mittelalter erst etwas später zustieß. Historisch gesehen, stammen die Wikinger aus Skandinavien und bauten ihre Wikingerzelte mit massiven Brettern in einer A-Form.
Ritterzelte wiederum sehen ganz anders als Wikingerzelte aus: sie fielen insbesondere durch einen Baldachin als Dach auf und waren zudem komplett aus Baumwolle entwickelt worden.
Und heute?
Auch heutzutage werden noch in unseren Breitengraden Tipis bzw. Mittelalterzelte im Freizeit- und Outdoorbereich individuell genutzt. Zum Beispiel auf Rockfestivals, wo die zumeist jugendlichen Jäger und Sammler auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer sind.
Aber auch auf Mittelalter-Märkten und Events die das Mittelalter wieder zum Leben erwecken. Und gerade bei so einem Anlass darf selbstverständlich ein passendes und authentisches historisches Zelt nicht fehlen.
Wir beraten Sie gerne!
Ob Tipi Zelt, Wikingerzelt oder Ritterzelt – Sie interessieren sich für die Architektur früherer Zeiten und fragen sich, wie die modernen Tipis heute anders gestrickt sind? Unsere Experten verraten Ihnen gerne alle wichtigen Facts zu den Zelttypen der heutigen Zeit. Rufen Sie gerne unseren Experten-Kundenservice unter der Telefonnummer +49 (0) 40 / 60 87 27 17 an, kommen Sie vor Ort in Norderstedt bei Hamburg vorbei oder senden Sie eine E-Mail an: service@profizelt24.de. Wir helfen Ihnen gerne bei der Wahl Ihres modernen Zeltes!
Julia
Redakteurin
Hey,
mein Name ist Julia und ich freue mich sehr, als Content Marketing Manager dieses Magazin mit buntem Leben zu füllen. Ob es Tipps für die Dekoration Ihres Gartenpavillons, informative Beiträge über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Profi-Zelte oder sogar Interviews sind – verfolge ich stets ein Ziel: Sie mit in meine Welt, prall gefüllt mit Zeltwissen und inspirativen Ideen, mitzunehmen.
Das könnte Sie auch interessieren: